1. Mannschaft: Den Sieg erkämpft und erzittert

Gemäss Tabelle hätte das Spiel eine klare Sache für Zug werden sollen. Doch schon rasch merkte man, dass der FC Sursee wohl bisher unter Wert klassiert ist. Die Surseer traten zwar gegen Zug äusserst defensiv auf – Fünfer-Reihe in der Verteidigung, Vierer-Reihe im Mittelfeld, dazu ein Stürmer – sie zeigten aber, dass sie durchaus auch kreatives und offensives Potenzial haben. Wohl aus ihrer Sicht einfach zu spät.

Die Geschichte der ersten Halbzeit ist bald erzählt: Zug begann schwungvoll und kontrolliert, Sursee verteidigte mit Leidenschaft. Es gab kaum Torchancen, viele harte Zweikämpfe und gefühlt hatte Zug 80% Ballbesitz. Die letzten fünf Minuten der ersten Hälfte hatten es dann aber in sich: Zuerst hat Zug eine gute Chance in der 41. Minute, als Würmli in die Tiefe lanciert wurde. Der Surseer Goalie war aber einen Schritt schneller und konnte befreien. Zwei Minuten später spielte dann auch Sursee für einmal schnell nach vorne und kam zu einer Chance, der Ball ging aber neben das Tor. Danach folgte wieder ein Zweikampf im Mittelfeld. Texeira wurde hart gefoult und liess sich zu einer Tätlichkeit provozieren. Beide Spieler erhielten Gelb. Für Texeira hiess das ab in die Kabine, denn er hatte vorher bereits Gelb gesehen.

Bei den Zugern schien dieser Platzverweis einen Ruck ausgelöst zu haben. Denn sie starten viel entschlossener in die zweite Halbzeit. Zwischen der 50. und 60. Minute kamen sie so zu vier guten Torchancen. Fast immer waren Würmli und Causi involviert, wenn es vor dem Surseer Goal gefährlich wurde. Dann in der 66. Minute wurden die Zuger Bemühungen endlich belohnt: Würmli passte schön in den Strafraum, Anel Hodzic nahm den Ball mit, umspielte den Torhüter und schob zum vielumjubelten Führungstreffer ein. Endlich 1:0.

Nun stellte man sich zwei Fragen: Würde Zug nachlegen oder machte Sursee mehr für das Spiel? Die Antwort von Sursee kam und der Druck auf Zug nahm zu. In der 74. Minute wurde es richtig gefährlich im Zuger Sechzehner nach einem Schuss der Surseer. Doch die Zuger kamen zu Konterchancen. Die grösste hatte Würmli als er alleine auf das Tor der Gäste ziehen konnte. Leider schoss er klar darüber. Praktisch im Gegenzug folgte die kalte Dusche, ganz nach der Fussballweisheit: Wer sie vorne nicht macht, bekommt sie hinten. Sursee konnte in der 78. Minute einen Freistoss aus knapp 30 Metern treten. Dieser landete wunderschön in der rechten Ecke. Soriano hatte keine Chance gegen den Sonntagsschuss. Es stand 1:1.

Was nun folgte waren die aus Zuschauersicht fünfzehn besten Minuten des Spiels. Es ging hin und her, mit nun wieder leichten Vorteilen und diversen Chancen für Zug. Doch immer fehlte der letzte Zwick und die Abschlüsse waren zu wenig konsequent. Bis zu 92. Minute: Elvedin Causi schnappte sich den Ball im Mittelfeld, zog unwiderstehlich davon und erzielte das erlösende 2:1. Doch wer dachte, das war es, irrte sich. Die Surseer kamen noch einmal zu einer Chance, die Soriano auf der Linie abwehren konnte. Danach war Schluss.

Zug siegte letztlich verdient, musste sich die drei Punkte gegen einen starken Gegner aber erleiden. So wie das Spiel lief, hätte es auch nur ein Punkt sein können.