«Wir haben offensiv grosse Fortschritte gemacht»

Unsere 2. Mannschaft hat am letzten Wochenende die Tabellenführung in der 3. Liga übernommen. 7 Spiele, 18 Punkte. Vor dem Auswärtsspiel vom Samstag gegen den FC Muotatal (18 Uhr) haben wir mit dem Trainer Egidio Vertà über den bisherigen Saisonverlauf und seine Ziele gesprochen.

Egidio, sieben runden sind in der dritten Liga gespielt und ihr seid Tabellenführer. Zufrieden?

Ja, natürlich. Wir waren zwar letztes Jahr auch schon gut unterwegs. Aber der Saisonstart und die Tabellenführung sind das Resultat von zwei Jahren Aufbauarbeit. Wir können natürlich immer noch Vieles besser machen. Aber geniessen wir den Moment. Unser Ziel ist es nun, diese Position bis zum Ende der Vorrunde zu verteidigen.

Dein Spieler Bruno Lopez erwähnte kürzlich gegenüber der Zuger Zeitung, dass der Teamgeist so hervorragend sei. Was meinst du dazu?

Das sehe ich auch so. Zu Beginn waren wir schon eine ziemlich zusammengewürfelte Truppe. Wir sind aber immer mehr zu einer Einheit geworden. Was das bedeutet, merkt man heute auch in den Spielen. Letztes Jahr haben wir knappe Matches oft noch verloren. Jetzt wissen wir, dass wir solche Spiele gewinnen können, weil wir uns besser kennen und jeder sich auf den anderen verlassen kann.

Ihr seid also auch mental stärker geworden?

Da muss man unterscheiden: Wir sind sicher auf der kameradschaftlichen Ebene zusammengewachsen und agieren viel mehr als Team. Mentale Stärke ist aber noch etwas anderes.

Zum Beispiel?

Wir passen uns zum Teil noch zu stark unseren Gegnern an. Gegen gute Teams spielen wir sehr gut, gegen weniger gute lassen wir es ein wenig schleifen. Eigentlich wollen wir immer unser Spiel durchziehen. Das ist eine Einstellungssache, an der wir arbeiten müssen. Es beginnt schon bei der individuellen Vorbereitung auf das nächste Spiel während der Woche. Ein bisschen weniger acht geben auf die Ernährung, beim Training eine Spur weniger konsequent.

Wo hat die Mannschaft die grössten Fortschritte gemacht gegenüber letzter Saison?

Ganz klar offensiv. Letztes Jahr haben wir zu wenig Tore geschossen. Das machen wir jetzt viel besser. Aktuell sind es im Schnitt drei pro Spiel. Wir machen aber noch zu viele Fehler beim Herausspielen von hinten. Wenn wir das noch abstellen, kommt es sehr gut.

Was habt ihr gemacht, dass es nun offensiv läuft?

Die Automatismen funktionieren viel besser. Jeder weiss, was der andere macht, kennt die Laufwege. So kommen wir einfacher vor das Tor. Natürlich haben wir dieses Jahr auch kaum Verletzte. Ich habe ein breites Kader und somit eine gute Auswahl.

Reden wir noch kurz von der bisher einzigen Niederlage gegen Stans (1:3).

Ja, das war ein komisches Spiel. Wir haben gut gespielt, uns aber selbst geschlagen. Das ist auch ein Beispiel für fehlende mentale Stärke. Wir haben gut angefangen, uns dann aber vom Gegner provozieren lassen. Wir sind dann von unserem Plan abgewichen und haben das Spiel aus der Hand gegeben. Das darf uns eigentlich nicht passieren. Denn als Spitzenteam werden wir immer wieder solche Situationen erleben. Wir müssen im Kopf stark sein und uns nur auf unsere Fähigkeiten konzentrieren.

Deine Mannschaft besteht fast ausschliesslich aus Spielern aus den eigenen Nachwuchs von Zug 94.

Ja, bis auf zwei wurden alle in Zug ausgebildet. Einige spielten vorübergehend bei anderen Teams, sind aber jetzt wieder zurück. Das spricht für unseren Verein und die Ausbildung hier. Aktuell trainieren auch zwei A-Junioren ab und zu mit uns und im Winter in der Vorbereitung werden weitere dazukommen. Sie sollen sich so schon einmal an uns und den Aktivfussball gewöhnen.

Einige deiner Spieler kamen auch schon in der ersten Mannschaft zum Einsatz.

Ja. Das ist natürlich auch super. Wir müssen nur schauen, dass sie dort nicht zu viel spielen, weil wir sie sonst in den letzten Partien der Saison und bei allfälligen Aufstiegsspielen nicht mehr einsetzen dürfen. Aber grundsätzlich funktioniert der Austausch hier sehr gut. Das gibt den jungen Spielern auch Perspektiven.

Was ist nun dein Saisonziel?

Der Aufstieg in die zweite Liga wäre sicher schön. Zuerst müssen wir uns jetzt einmal für die Aufstiegsspiele qualifizieren. Wir werden bessere und schlechtere Spiele haben. Es gilt, wie beim Sieg am letzten Wochenende, auch die schlechteren zu gewinnen. Das macht ein Spitzenteam aus.