«Wir hoffen gegen den Leader auf viele Zuschauer»

Am Samstag findet das Spitzenspiel gegen Collina d’Oro um 16 Uhr auf der Herti Allmend statt. Wir blicken zusammen mit unserem Trainer, Thomas Jent, auf diese wichtige Partie und reden auch über die Perspektiven der eigenen Junioren.

Thomas, die Vorrunde war ein wenig ein Auf und Ab. Nach überzeugenden Auftritten mit hohen Siegen folgte meist eine Enttäuschung. Was war das Problem?

Wir haben einige sehr gute Spiele gezeigt. Meistens gegen Teams, die mitspielen wollten und nicht zur verteidigt haben. Hatte der Gegner sein Spiel jedoch ausschliesslich auf die Defensive ausgerichtet, hatten wir Mühe. Das war sicher eine Kopfsache. Uns fehlte dann die Geduld und wir verloren die Ruhe. Das führte zu dummen Fehlern, die meist mit einem Kontertor bestraft wurden.

Jetzt hattet ihr fast drei Monate Vorbereitungszeit, viel mehr als jeweils im Sommer. Das kommt dir entgegen?

Ja, die Wintervorbereitung ist für alle Trainer und Teams gut. Man hat Zeit, um ausprobieren. Das haben wir gemacht. Ich muss dem Team hier auch ein Kompliment machen. Es war eine harte Vorbereitung und alle haben voll mitgezogen. Jetzt ist es Zeit, dass es langsam losgeht.

Zwei Dinge sind in den Vorbereitungsspielen aufgefallen: Die Chancenauswertung könnte besser sein und ab und zu passierten Gegentore wegen Konzentrationsfehlern. Wie geht ihr damit um?

Ich mache mir keine Sorgen bezüglich Chancenauswertung. Wir sind in allen Spielen, auch gegen 1.-Liga-Teams, zu vielen Chancen gekommen. Das ist wichtig und zeigt, dass unser Spiel funktioniert. Manchmal fehlte vielleicht noch die letzte Konsequenz vor dem Tor. Das wird im Ernstfall anders sein. Das Gleiche gilt für die Konzentrationsfehler. Wir haben in der Offensive mit den neuen Spielern viel zusätzlichen Power und auch Erfahrung erhalten.

In den Vorbereitungsspielen hat man eine klare Handschrift von dir gesehen. Bist du zufrieden mit der Entwicklung?

Ja. Wir hatten endlich Zeit, verschiedene Systeme auszuprobieren. Wir haben getestet und dies anschliessend mit den Spielern besprochen und falls nötig auch wieder angepasst. Denn ein System muss zum Team passen. Einmal haben wir auch bewusst defensiv gespielt und kein Gegentor erhalten. Das würde also auch funktionieren, entspricht aber nicht dem, was wir zeigen wollen.

Wie würdest du deinen Spielstil bezeichnen?

Es geht nicht unbedingt um meine Handschrift. Es muss eher die Handschrift der Mannschaft sein. Ich versuche einfach das Bestmögliche aus dem Team herauszuholen. Unser Kader ist nun mal sehr spielstark. Deshalb werden wir auch offensiv spielen. Wir wollen den Gegner in jeder Situation dominieren. Mit diesem Team muss man attraktiven Fussball spielen. Das freut sicher auch unsere Fans.

Das Team wurde gezielt verstärkt mit erfahrenen Spielern aus höheren Ligen. Was erwartest du von ihnen?

Nichts Besonderes. Unser Sportchef Besnik Reci hat einen super Job gemacht. Er hat eigentlich sogar Transfers gemacht, die für einen Verein wie uns unmöglich sind. Ich bin darüber natürlich sehr glücklich. Wir sind sicher jetzt variabler und erfahrener. Ausserdem hatten wir ein tolles Teamweekend, das uns alle noch einmal näher gebracht hat. Die Neuen sind schon gut integriert. Wir werden viel Freude an ihnen haben.

Du hast viele eigene Junioren in den Trainings gehabt und auch in den Spielen eingesetzt. Wie siehst du deren Entwicklung?

Mit Cedric Stillhart, Robert Kukeli, Simone Campis und Yannis Wittwer haben wir vier eigene Junioren fix in der Mannschaft. Sie alle haben sich sehr gut entwickelt. Zudem haben zwei weitere Junioren die Vorbereitung mitgemacht. Letztere haben ebenfalls eine gute Visitenkarte abgegeben. Bei allen Junioren ist es wichtig, dass sie Geduld haben, jeden Tag von den erfahrenen Mitspielern profitieren und so Fortschritte machen.

An was müssen die Junioren am meisten arbeiten, um den Sprung in die 1. Mannschaft zu schaffen?

Die vier jungen Spieler haben gezeigt, wie es geht. Demut, Geduld und immer voller Einsatz. Da wir um den Aufstieg spielen, ist es für sie aktuell ein wenig schwieriger. Denn junge Spieler müssen Fehler machen können, damit sie lernen. Aber wenn wir aufsteigen, sind sie nächstes Jahr wieder dabei und profitieren erneut von einem höheren Niveau.

Wir liegen aktuell auf dem 3. Tabellenplatz. Wie siehst du die Chancen, dass wir den Rückstand auf die zwei Tessiner Teams noch aufholen?

Es ist machbar, aber es ist auch eine extrem schwierige Aufgabe. Wir können uns keine Fehler mehr erlauben. Es gilt jetzt vor allem, gegen die Mitelfeldteams und hinteren Mannschaften zu gewinnen. Ich spüre, dass die Mannschaft bereit ist, Vollgas zu geben. Sie hat hart trainiert und ist parat.

Was ist dein Wunsch für das Spitzenspiel vom 23. März, mit dem für Zug 94 die Rückrunde beginnt?

Collina d’Oro ist wohl die stärkste Mannschaft der Liga. Für sie ist es ein wenig einfacher, denn sie müssen nicht unbedingt gewinnen. Wir müssen und wollen. Ich glaube, dass wir das mit unserem Team auch können. Es wird sicher ein attraktives Spiel. Und wenn zudem ganz viele Zuschauer ins Stadion kommen, gibt uns das einen zusätzlichen Schub.