«Wir machen schnell Fortschritte»

Cosimo Mandolfo trainiert die FF19. Mit Erfolg. Das Team steht in seiner Grupppe nach fünf Spielen an der Tabellenspitze. Wir haben mit ihm über das Team und seine Arbeit mit den Juniorinnen von Zug 94 gesprochen.

Cosimo, du bist seit Sommer Trainer unseres FF19 Teams. Was hast du vorher gemacht?

Seit ich vier Jahre alt bin, renne ich einem Fussball hinterher. Als Spieler habe ich es bis maximal in die dritte Liga geschafft. Nach einer Knieverletzung musste ich aufhören und bin als Trainer eingestiegen. Zuerst bei den B- und A-Junioren und danach bei den Aktiven . Dann wollte ich etwas Neues machen und stieg bei den Juniorinnen ein: FF12, FF15 in Villmergen, dann FF19 in Erlenbach und 2. Liga in Baden. Schliesslich verschlug es mich nach Mettmenstetten in die 4. Liga. Im Sommer wurde das Team aufgelöst, ich suchte etwas Anderes und wurde Trainer der FF19 von Zug 94.

Wie hast du das Team wahrgenommen, als du es übernommen hast?

Ich habe einige Spiele des Teams gesehen, die sie alle verloren hatten. Mir war klar, dass die Juniorinnen alle Fussball spielen konnten, aber es fehlte an einigen Details, an denen man arbeiten konnte. Damit meine ich technisch-taktische Dinge wie richtiges Ballstoppen und Weiterleiten, Entgegenkommen bei der Ballannahme oder optimale Laufwege. Bei den ersten Trainings merkte ich dann, dass die Juniorinnen extrem lernbegierig waren und mit grosser Freude trainierten.

Ihr seid super in die Saison gestartet und aktuell auf Platz 1. Wie erklärst du dir das?

Ich bin selber ein wenig überrascht und hätte uns eher im Mittelfeld erwartet. Aber wir machen schnell Fortschritte, weil die Juniorinnen meine Erklärungen sehr gut umsetzen. Da hilft mir sicher meine langjährige Erfahrung und natürlich auch mein Assistent, der das Team schon gut kannte. Ich finde, dass ein guter Umgang mit den jungen Frauen sehr wichtig ist. Da ich selber eine Tochter im gleichen Alter habe, bin ich eventuell sensibler dafür. Das gegenseitige Vertrauen war sofort da und wir haben viel Spass zusammen.

Du sprichst das Thema Teamgeist an.

Ja. Einige Juniorinnen sagten zu Beginn, dass es schwierig würde, weil gute Spielerinnen das Team verlassen hätten. Meine Antwort darauf ist: Die sind jetzt weg und können uns nicht mehr helfen. Aber ihr seid auch gut und spielt viel besser zusammen. Ich will keine Starspielerinnen im Team. Wir sind nur erfolgreich, wenn wir als Team spielen und auftreten. Jede hat ihre Stärken und Schwächen. Es geht darum, dies optimal zu kombinieren.

Wo hat das Team das grösste Potenzial?

Ein Schwerpunkt sind Passübungen. Dabei geht es um Präzision und auch darum, wie man richtig in die Tiefe läuft und spielt. So sind auch mal blinde Pässe möglich. Ich will ein gepflegtes Kurzpassspiel sehen, von hinten heraus. Keine langen Bälle. Das Team verschiebt sich zusammen nach vorne und nach hinten. Wir trainieren aber auch taktische Varianten und stehende Bälle.

Was ist das Saisonziel mit der Mannschaft?

Wir wollen sicher unter den Top 3 bleiben. Das ist für uns ein Riesenerfolg. Im Cup sind wir leider im Viertelfinale gegen Engelberg ausgeschieden.

Hat Zug 94 Potenzial für eine Frauenmannschaft?

Ja, absolut. Wir wollen dieses Team möglichst zusammenhalten und sicher noch ein Jahr FF19 spielen. Danach sind wir bereit und würden in der vierten Liga einsteigen. Der grösste Unterschied dabei wird sein, dass dort viel körperbetonter gespielt wird. Wir suchen aktuell noch die eine oder andere Spielerin für die FF19. Zudem möchte ich gerne schon ab und zu Spielerinnen aus der FF15 beim Training dazunehmen, damit sie sich langsam angewöhnen können.

Was gibt dir das Trainersein?

Ich muss mich wohlfühlen, im Umfeld und mit dem Team. Das ist hier in Zug absolut der Fall. Im Training fallen viele Sprüche, dann sind wir aber auch wieder sehr konzentriert. Mir macht das so einen Riesenspass.